Wie es anfing


Lange suchten wir nach einem alten Fachwerkhaus um es in ein Ferienhaus zu verwandeln und weil uns unsere alten Häuser am Herzen liegen. 2008 entschlossen wir uns das alte Haus in unserer Strasse zu kaufen, es abreissen zu lassen, da es nach 7 Jahren Leerstand nicht mehr renovierbar war und stattdessen ein modernes, ebenerdiges Holzhaus mit Vierkantbohlen aus deutschen Hölzern zu bauen. Deshalb entschieden wir uns für die Firma Durm Immobilien aus Dahn. Im April 2010 sollte es bezugsfertig sein.

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Doch unsere Gemeinde schaltete das Denkmalamt ein, das auf keinen Fall den Bau einer "Jodlerhütte" zuließ. Mangelnde Unterstützung seitens der Gemeinde und Verwaltungen führten fast dazu, dass wir unsere Pläne in einem anderen Ort umgesetzt hätten. Letztlich einigten wir uns. Doch das Haus wurde nun größer und teuerer. Wir entschieden uns - aus ökologischen Aspekten- für eine Holzrahmenbauweise mit deutschen Hölzern und für eine Luft-Wärmepumpe. Trotz unzähliger Fördertöpfe die Dorferneuerungen, Energiesparhäuser, den Tourismus oder Barrierefreiheit fördern, war unsere Planung dafür zu klein, zu groß, zu gewerblich, zu privat, dem Denkmalamt nicht passend, etc. und wir gingen komplett leer aus. Auch deshalb konnten unser Pläne doch noch zeitnah umsetzen.
Im Februar 2009 wurde das alte Haus gekauft und im März nach 200 Jahren - mit ein wenig Wehmut - abgerissen.

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Im Juli 2009 wurde die Bodenplatte gegossen. Im September begann der Aufbau des Holzständerwerks. Schnell wurde deutlich, dass die beauftragte Firma Durm in finanziellen Schwierigkeiten war und eventuell nicht in der Lage sein würde, dieses Haus jemals fertig zu stellen. Der Bauleiter erwies sich als wenig existent, teilweise inkompetent, der ausführende Architekt wurde niemals gesehen. Die kleine zusammengewürfelte Baumannschaft tat ihr Bestes mit wenig professionellem Handwerkszeug. Täglich mangelte es an irgendwelchen Baumaterialien. Bald wurden die Arbeiter nicht mehr bezahlt, Materiallieferungen blieben aus, Installateure stellten ihre Arbeiten ein. Im Mai 2010 legte man endlich die Arbeit nieder. Wir konnten die Dinge nun selbst in die Hand nehmen. Innerhalb kurzer Zeit stellten wir das Haus mit örtlichen Handwerksfirmen fertig. Am 1.7. 2010 empfingen wir unsere ersten Gäste.

Doch welchen Namen sollte das Haus bekommen?


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Zufällig entdeckten wir im Rathaus auf einer alten Flurkarte von 1751 die Flur "Im Blumeneck" ganz in der Nähe. Seit Jahrhunderten wurde dieser Teil des Dorfes Blumeneck genannt, bis es zu "im Eck" geschrumpft war. Aus alten Büchern lernten wir, dass Blumenwiesen dazu dienten, Blumensamen für die Weiden zu gewinnen und "Eck" nannte man vorspringende Felsen, wie der am Ortsausgang. Wir möchten somit dem alten Namen wieder neues Leben einhauchen.


Auch die Menschen, die darin lebten, sollten nicht vergessen werden.


Die ersten bekannten Besitzer des Hauses - Michael Schenk und seine Frau Elisabeth - haben im Jahre 1810 das Haus verkauft. Zu Elisabeths Ehren nennen wir eine Wohnung "Lisbeth". Die letzte Besitzerin (Luise, genannt Luis´) lebte in 5. Generation und Zeit ihres Lebens darin. Zu ihrem Gedenken heißt die andere Wohnung "Luis`".
Im Garten werden sie die alten Sandsteine wieder finden, die Obstbäume, die "schon immer da standen" und im Haus Fotos und einige Dinge von früher.